Topisch und systemisch wirkende Antibiotika bei der Behandlung von Parodontopathien

ADOPTED by 聚星体育 General Assembly September, 2003 in Sydney, Australia
REVISED by 聚星体育 General Assembly October, 2007 in Dubai, United Arab Emirates

Die in den ca. letzten drei Jahrzehnten gewonnenen Erkenntnisse u虉ber die mikrobielle 脛tiologie von Parodontopathien hat zum verst盲rkten Einsatz von antimikrobiellen Agenzien bei der Behandlung von parodontalen Infektionen gefu虉hrt. Dazu geh枚ren systemisch und topisch wirkende Antibiotika sowie topische Antiseptika. Trotz des h盲ufigen Gebrauchs von Antibiotika bei der Behandlung von Parodontopathien steht in der Fachliteratur, dass es nur wenig kontrollierte Studien gibt, welche die Effizienz von adjuvanten Antibiotika mit der von konventionellen Parodontaltherapien vergleichen. Das Interesse an diesem Thema ist in der zahnmedizinischen Forschung und bei den klinischen Praktikern gro脽, insbesondere in Zusammenhang mit dem globalen Problem der Antibiotika-Resistenz. Daher nimmt der Wissensstand daru虉ber rapide zu. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Stellungnahme lautet die Meinung der 聚星体育 zum diesem Themenkomplex wie folgt:

Stellungnahme

  • Wissenschaftliche Nachweise zeigen auf, dass die konventionelle Behandlung von Parodontopathien ausreicht und ad盲quat ist, um den klinischen Zustand der meisten Patienten mit Parodontopathien zu verbessern bzw. zum Ru虉ckgang zu bringen.
  • Adjuvante antimikrobiellen Agenzien, die lokal oder systemisch nach einer sorgf盲ltigen Diagnose und nach einer gru虉ndlichen mechanischen S盲uberung und Zerst枚rung des mikrobiellen Belags verabreicht werden, k枚nnen den mechanischen Therapie-Effekt bei entsprechend ausgesuchten Patienten oder in spezifischen Situationen verbessern.
  • Adjuvante Antibiotika sollten jedoch nur nach sorgf盲ltiger klinischer Bewertung des Erkrankungszustandes sowie unter Beru虉cksichtigung des medizinischen Status und der aktuellen Medikation verabreicht werden, wobei man sich daru虉ber im Klaren sein muss, dass die Verabreichung von Antibiotika von sehr geringem Nutzen fu虉r den Patienten ist, wohingegen, l盲ngerfristig gesehen, die Antibiotika-Resistenz allgemein gef枚rdert werden kann.
  • Systemisch verabreichte Antibiotika k枚nnen fu虉r Patienten in Betracht gezogen werden, die auf die konventionelle Parodontaltherapie nur schlecht ansprechen oder die unter akuter nekrotisierender ulzerativer Gingivitis/Parodontitis, einer aggressiven Parodontitis oder unter akuten Parodontalinfektionen in Verbindung mit systemischen Manifestationen leiden; oder unter geeigneten klinischen Bedfingungen bei Patienten mit Allgemeinerkrankungen, wodurch die Wirtszellen-Resistenz beeintr盲chtigt werden kann.
  • Eine Untersuchung auf antimikrobielle Empfindlichkeit ist unter Umst盲nden hilfreich, um die mikrobielle Komponente und die antimikrobielle Empfindlichkeit der m枚glichen Krankheitserreger zu bestimmen und um dem Zahnarzt Informationen fu虉r die Auswahl und Verschreibung eines geeigneten Antibiotikums fu虉r einen individuellen Patienten zu liefern.
  • Lokal verabreichte Antibiotika k枚nnen als Erg盲nzung zum mechanischen Debridement angezeigt sein bei 枚rtlich begrenzten dauerhaften Infektionen im Anschluss an eine konventionelle Parodontaltherapie bzw. bei 枚rtlich begrenzten Rezidiven.
  • Der Zahnarzt sollte fu虉r den Patienten nach Abklingen seiner spezifischen der Parodontalinfektion ein individuelles Fortbehandlungs- und Recallprogramm definieren.
  • Optimale Plaque-Kontrolle durch den Patienten ist von h枚chster Bedeutung fu虉r jegliche Art einer vorteilhaften klinischen und mikrobiologischen Reaktion auf die Therapie bei Parodontopathien.

Literaturnachweise

  • Mombelli A, Samaranayake LP. Topical and systemic antibiotics in the management of periodontal diseases. Int Dent J. 2004; 54:3-14.
  • American Academy of Periodontology. Systemic antibiotics in periodontics. J Periodontol 2004; 75:1553-1565.
  • American Academy of Periodontology. American Academy of Periodontology statement of on local delivery of sustained or controlled release antimicromials as adjunctive therapy in the treatment of periodontitis. J Periodontol 2006; 77:1458.